Die Inbetriebnahme einer Geothermie-Anlage in Mecklenburg-Vorpommern verzögert sich, weil sich Schwebeteilchen in der Sole befinden. Bevor es jetzt weitergehen kann, müssen Filter nachgerüstet werden. In Wilhelmsburg haben wir diese Herausforderungen bei den Planungen schon frühzeitig in den Blick genommen.
Der NDR und andere Medien berichteten über technische Herausforderungen in einem Geothermie-Kraftwerk in Mecklenburg-Vorpommern. Was bedeutet das für das Hamburger Projekt? „Aufgrund unserer Bohrung wussten wir bereits, dass es sich bei unserem geothermischem Reservoir um eine recht feinsandige Sandsteinschicht handelt. Während unserer Fördertests hat sich bestätigt, dass wir einige Zeit brauchen, um das Thermalwasser von Schwebeteilchen/feinem Sand frei zu fördern. Daher haben wir für den Betrieb entsprechende technische Vorkehrungen getroffen, damit wir die geothermische Wärme reibungslos nutzen können“, erklärt Gesamtprojektleiter Thomas Thaufelder. Hintergrund: Das Thermalwasser stammt aus einer natürlichen Umgebung. Bevor es an die Erdoberfläche gefördert wird, strömt es durch Gesteinsschichten, in denen sich mineralische Teilchen unterschiedlicher Größe befinden. „Je nach Strömungsgeschwindigkeit und Partikelgröße werden diese Partikel vom Wasser mitgerissen. Diese sogenannte Entsandung, d. h. das Ausfördern lockerer Partikel ist ein normaler Prozess, beispielsweise auch bei der Entwicklung von Brunnen“, erläutert Thaufelder.
Kleinste Partikel können die Brunnenfilter passieren und mit dem Thermalwasser nach oben gelangen. Genau das hat die Planer in Wilhelmsburg dazu bewogen, neben speziellen Filterrohren in der Bohrung in über 1.300 m Tiefe weitere Filter über Tage vorzusehen. Eine mehrstufige Filteranlage entfernt auch diese Partikel aus dem Thermalwasserstrom. So werden sowohl die oberirdischen Anlagen als auch die Infiltrationsbohrung selbst geschützt. Hier würden sich die feinen Partikel in den porösen Gesteinsschichten ablagern und die Strömungswege des Thermalwassers möglicherweise verstopfen. Das gefilterte, abgekühlte Thermalwasser kann dagegen störungsfrei wieder in den Untergrund eingespeist werden und den geothermischen Kreislauf aufrechterhalten.
Hier gibt es mehr Infos zum geothermischen Kreislauf.