Mehrere Wochen dauerten die sogenannten Fördertests an der Alten Schleuse. Mithilfe dieser Tests können wir erstmals verlässlich die Temperatur des Thermalwassers und die Förderrate bestimmen – und damit letztendlich auch die Wärmeleistung der geothermischen Quelle.
Die Ergebnisse sind wie erwartet positiv!
Momentan sind wir dabei, mit den Ergebnissen das Wärmekonzept für Wilhelmsburg fertigzustellen, das wir voraussichtlich in Kürze der Öffentlichkeit präsentieren wollen.
Fördertests erfolgreich durchgeführt
Wie hoch ist denn die Förderrate/ Schüttung und welche Thermaltemperatur wird gefördert?
Hallo, Herr Ludewigt. Mittlerweile haben wir die Fördertests abgeschlossen und die Ergebnisse veröffentlicht: Die Förderrrate liegt bei ca. 140 m³/h und die Thermalwasser-Temperatur bei 48 °C. Mehr Informationen finden Sie auch hier: HEGeo Blog: Ergebnisse der Födertests
Das ist doch ein sehr erfreuliches Zwischenergebnis 🙂
Wie ist jetzt das weitere Vorgehen? Wann kann geothermisch erwärmtes Wasser in den Fernwärme-Kreislauf integriert werden und ermöglicht weitere Fernwärme-Anschlüsse auf Wilhelmsburg?
Meines Wissens wird der Energiebunker derzeit vorwiegend über eine Erdgas-Kraft-Heizanlage betrieben. Hinzu kommt die Prozesswärme von NOW und die Solarthermie auf dem Bunker. Ist es geplant, den Erdgasanteil durch Wärme aus der Geothermie zu ersetzen, oder zumindest zu reduzieren?
Wie ist derzeit der Energiemix des Bunkers, nach Gas, Prozesswärme und Solarthermie?
Hallo, Herr Schenk, vielen Dank für Ihr Interesse. Weiter geht es mit dem Bau der Betriebsanlagen an der Alten Schleuse, der im Frühjahr 2024 starten soll, der erforderliche Leitungsbau hat bereits begonnen. Ab Frühjahr 2025 sollen in Hamburg-Wilhelmsburg Haushalte mit Wärme aus der neuen Geothermie-Anlage versorgt werden. Die Wärme aus der Geothermie wird den Erdgasanteil im Bunker signifikant reduzieren. Im Energiebunker betreiben wir derzeit zwei Blockheizkraftwerke, die mit Biomethan bzw. Erdgas laufen. Daneben, wie von Ihnen beschrieben, Photovoltaik, Solarthermie und industrielle Abwärme.
Herzlichen Glückwunsch! Tolle Initiative und ein sehr relevantes Ergebnis!
Wie wird das Grundwasser geschützt? Wer bezahlt? Geht es auch um Lithium?
Hallo, Frau Seibert, vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Projekt! Das Thermalwasser wird in einem geschlossenen Kreislauf gefördert und wieder in den Untergrund in über 1.300 Meter Tiefe zurückgeleitet. Bei der Erschließung des Thermalwasserreservoirs war der zuständige Wasserversorger HAMBURG WASSER an der Entwicklung des geologischen Modells mit beteiligt. Die für die Trinkwassergewinnung in Hamburg nutzbaren Grundwasserleiter befinden sich an unserem Standort in Hamburg Wilhelmsburg in viel geringerer Tiefe. Diese Grundwasserleiter sind von den thermalwasserführenden Schichten durch mehrere 100 Meter mächtige undurchlässige Schichten aus Tonen und Tonsteinen getrennt. Darüber hinaus werden bei solchen Bohrungen Tondichtungen und Zementation der Verrohrungen als erprobte Methoden in der Bohrtechnik angewendet, um einen Übertritt in flache Grundwasserleiter auszuschließen.
Lithium kommt bei uns in Wilhelmsburg nur in einer sehr geringen Konzentration vor, sodass die Förderung von Lithium bei unserem Geothermie-Projekt keine Rolle spielt.
Die Geothermiebohrung ist Teil des Projekts IW³ – Integrierte WärmeWende Wilhelmsburg, das als „Reallabor der Energiewende“ ausgezeichnet wurde und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit insgesamt 22,5 Millionen Euro gefördert wurde, um die Forschung und Entwicklung im Bereich zukunftsweisender Energietechnologien zu unterstützen.